Musik für Gäste und Anwohner

Die ersten Kurkonzerte wurden im 1888 erbauten Pavillon oberhalb des ehemaligen Birkenbades am Waldrand gegeben (oben). Das historische Foto unten rechts zeigt die Schonacher Kapelle beim Pavillon im Jahr 1895 und das Bild unten links beim jüngsten Kurkonzert im Pavillon im Kurgarten.

Pavillon oberhalb des ehemaligen Birkenbades Über herrliches Sommerwetter am Wochenende freuten sich auch die Musikerinnen und Musiker der Schonacher Kurkapelle. Zum ersten Mal in diesem Jahr konnten sie das sonntägliche Kurkonzert im Pavillon im Kurpark geben.

Entsprechend viele Zuhörer waren gekommen, um die musikalischen Klänge in der Sonne zu genießen. Auch für die Musiker selbst ist das Musizieren im Freien jedes Mal ein Genuss. Nicht zuletzt deswegen, da zu den Zuhörern nicht nur die Anwesenden im Kurpark zählen, sondern auch alle Anwohner rund um den Kurpark herum.

Kurkonzerte sind ein fester und nicht wegzudenkender Bestandteil im Jahresprogramm des in diesem Jahr sein 175-jähriges Bestehen feiernden Musikvereins-Kurkapelle Schonach. Das erste Kurkonzert wurde bereits vor 123 Jahren, im Jahr 1891 gegeben. Im Protokollbuch des Musikvereins lautet eine Eintragung vom 29. Juli 1891: "Während der Kurzeit hat die Musik im Pavillon an Sonntagnachmittagen zu spielen."

Kurkonzert im Pavillon im KurgartenKapelle beim Pavillon im Jahr 1895Dieser Eintrag wird als geburtsstunde der Kurkonzerte angesehen. Damals stand der Pavillon oberhalb der ehemaligen Pension Birkenbad am Waldrand. Dieser Pavillon, der 1888 erbaut wurde, erwies sich allerdings als ungeeignet für Kurkonzerte, wegen Baufälligkeit wurde er schließlich im Jahr 1919 verkauft. Bis in die Anfänge der 1930er-Jahre wurden die Kurkonzerte dann unter freiem Himmel auf Plätzen der Gemeinde gegeben.

Die musikalische Tätigkeit gewann in dieser Zeit immer mehr an Bedeutung, deshalb empfand man es als Missstand, dass keine geeignete Konzertstätte vorhanden war. Da der Gemeinde wegen der schlechten Finanzlage die Hände gebunden waren, beschloss der Verein, selbst ein Musikpavillon zu bauen.

Der Bauplatz befand sich zwischen der ehemaligen Pension Birkenbad und dem Sporthaus Hör. In über 2000 Stunden Eigenarbeit schufen sich die Musiker für ihre Konzerte ein Dach über dem Kopf. Dank Geldspenden, Spenden von Bauholz und dem Verzicht der Handwerker auf ihre Löhne kostete der neue Pavillon in der Endabrechnung nur noch 50 Mark.

Das Eröffnungskonzert fand am Pfingstsonntag des Jahres 1932 statt. Die Bezeichnung "Kurkapelle" hatte sich ebenfalls in den 1930er Jahren entwickelt, erst viel später wurde sie offiziell in den Vereinsnamen aufgenommen.